Clarence Barlow

Während der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik in den späten 80er Jahren lernte ich Clarence Barlow kennen und war von seinen verrückten Ideen und seiner Musik fasziniert.

Die Bearbeitung seines Klavierstückes Çoğluotobüsişletmesi für vier Klaviere habe ich eigens in Auftrag gegeben. Das ursprünglich 1978 für den Pianisten Herbert Henck entstandene Solo-Klavierstück kann aufgrund der Komplexität seiner einzelnen Strukturen nicht von nur einem Spieler realisiert werden, Herbert Henck konnte es nur mit "Ausschüben" aufführen.

Umgesetzt werden konnte das Projekt mit großzügiger Unterstützung der Kunststiftung NRW und des Deutschlandfunks, in dessen Kölner Sendesaal im Rahmen des Forums neuer Musik 2006 die Uraufführung und anschließende CD-Produktion stattfand.

In Çoğluotobüsişletmesi wird der Hörer wird durch eine äußerst vielschichtig verästelte polyphone und polymetrische Textur auf neues musikalisches Terrain geführt.

Durch Umstimmung der vier Flügel entsteht eine mikrointervallische Tonalität. Inspiriert dazu wurde Barlow durch die Musik des Mittleren Ostens, mit der er sich auf einer Reise durch den Osten Anatoliens eingehend beschäftigte.